GHGA startet zweite Förderphase
- 01 Okt. 2025
- Nina Gasparoni
Mit dem offiziellen Start der zweiten Förderphase im Oktober 2025 schlägt das GHGA-Konsortium ein neues Kapitel innerhalb der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) auf. Nach einer erfolgreichen Evaluierung im Jahr 2023, einer positiven Verteidigung des Fortsetzungsantrags im Jahr 2024 und der Bewilligungsentscheidung der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK) im Juli 2025 ist GHGA gut positioniert, um auf den Erfolgen der ersten Phase aufzubauen.
In den vergangenen fünf Jahren hat GHGA zentrale Bausteine einer nationalen Infrastruktur für humane Omics-Daten geschaffen. Zu den wichtigsten Meilensteinen gehören:
- Veröffentlichung von Kerndiensten, insbesondere des GHGA Archivs – Deutschlands erstem nationalen Datenportal für zugangsbeschränkte humane Omics-Daten.
- Entwicklung von Standards und Abläufe für Omics-Metadaten und Datenaustausch, die Forschenden interoperable Hilfsmittel bereitstellen.
- Aufbau eines integrierten rechtlichen und ethischen Rahmens für eine sichere und verantwortungsvolle Sekundärnutzung sensibler Daten.
- Anbindung Deutschlands an internationale Initiativen als nationaler Knoten des föderierten European Genome-Phenome Archive (fEGA) sowie als Mitglied von GA4GH, mit Beiträgen zu Projekten wie der European Genomic Data Infrastructure und der 1+ Million Genomes-Initiative.
- Mitgestaltung der nationalen Strategie durch Unterstützung von Initiativen im Bereich der Genommedizin wie dem genomDE Modellvorhaben und der NAKO sowie durch Integration in die NFDI.
- Community-Arbeit: Schulungsformate für Forschende, Outreach-Veranstaltungen sowie Austausch mit Patient:innen und Öffentlichkeit.
Auf dieser Grundlage wird GHGA in der zweiten Förderphase die Menge verfügbarer Daten vergrößern, Prozesse für Dateneinreichung und -anfragen vereinfachen und eine breite Nutzung der Daten durch die wissenschaftliche Community ermöglichen.
Das Konsortium heißt neue Institutionen und Forschende willkommen und stärkt damit sowohl seine technische als auch seine wissenschaftliche Expertise. In der kommenden Phase wird GHGA die Entwicklung seines Datenportals vorantreiben und sichere Forschungsplattformen einrichten, um neue Möglichkeiten für die Sekundärnutzung von Omics-Daten zu eröffnen. Schulungs- und Outreach-Aktivitäten werden in einem gemeinsamen Arbeitsbereich gebündelt, um Synergien zu schaffen und die Unterstützung der wissenschaftlichen Community auszuweiten.
Gleichzeitig wird GHGA eng mit nationalen Datenquellen zusammenarbeiten, um das Archiv zu erweitern, neue Dienste in Pilotprojekten mit wichtigen Nutzergruppen, wie der Nationalen Kohorte (NAKO) und der European Rare Diseases Research Alliance (ERDERA), zu testen. Zudem wird GHGA langfristige Nachhaltigkeitsmodelle entwickeln, die GHGA als dauerhafte Forschungsinfrastruktur sichern.
Damit vollzieht GHGA den Übergang von der Infrastrukturentwicklung zur großflächigen Nutzung.
Das Konsortium dankt allen Mitgliedern, Partnern und Unterstützern für ihre bisherigen Beiträge und freut sich darauf, diese gemeinsame Reise in der zweiten Phase von GHGA fortzusetzen.